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Mentor:innenprogramm

Pause

Kurzes Update: Aus privaten Gründen lege ich eine Pause ein, bevor es dann wieder ans Netzwerken, Kennenlernen, Vermitteln uvm. geht. Für das längere Update, gerne weiterlesen 🙂

So ihr Lieben, es ist schon über 1 Jahr her, dass die Crowdfunding Kampagne für Jedes Kind ist wertvoll lief. Vor über einem Jahr habe ich die Situation mit benachteiligten Kindern nicht mehr aushalten können und wollte endlich etwas unternehmen. Seit über einem Jahr verfolge ich das Ziel benachteiligten Kindern aus Pinneberg zu helfen. In dieser Zeit ist schon viel passiert.

Die Corona-Pandemie traf vor allem benachteiligte Kinder hart

Von der Idee zur Umsetzung dauert es dann doch meistens länger als erwartet. Doch alles von Anfang an…

Es ist jetzt 1 Jahr her, dass ich es nicht mehr ertragen konnte, WIE schlecht es den Kindern während der anfänglichen Corona-Pandemie und Lockdown-Zeiten ging. Bildungseinrichtungen wie Kindertageseinrichtungen und Schulen mussten schließen oder auf Notbetreuung umstellen. Das traf alle Kinder hart. Doch noch härter traf es meiner Meinung nach die Kinder, die sowieso schon benachteiligt sind. 

So hatte ich in meiner Kita-Gruppe ein Kind aus einer Flüchtlingsfamilie. Innerhalb kürzester Zeit lies aufgrund von Lockdowns der schon so gut aufgebauter Wortschatz und Grammatik der deutschen Sprache nach. Auch körperlich war das Kind nicht ausgelastet worden – weil die Eltern ängstlich waren und nicht wussten, was man während der Pandemie überhaupt noch machen darf (wir erinnern uns, dass am Anfang selbst Spielplätze geschlossen waren).

Ich musste also etwas tun. Und da war die Vision vom Mentor:innenprogramm für benachteiligte Kinder.

Die Idee zum Mentor:innenprogramm ist entstanden

Mentorinnenprogramm für Kinder Jedes Kind ist wertvoll
Mentorinnenprogramm für Kinder Jedes Kind ist wertvoll

Schnell war klar, wie ich helfen wollte. Und es war klar, dass ich das Ganze in Pinneberg – der Stadt, in der ich aufgewachsen bin – aufbauen wollte. Da es hier noch nichts in der Richtung gab, war auch schnell klar, dass ich das selber auf die Beine stellen wollte. So fing das Ganze mit einem Crowdfunding an.

In wenigen Wochen war ein vierstelliger Betrag eingesammelt worden  – danke nochmal an das Vertrauen aller Mitwirkenden! Diese Summe ermöglichte mir die ersten Ausgaben, die mit so einer Gründung anfallen, zu stemmen.

Netzwerken ist das A und O

Alleine schafft man nicht viel – das habe ich schnell gemerkt. Deswegen habe ich mich mit vielen Personen aus Pinneberg vernetzt: Von der offenen Kinder- und Jugendarbeit, über die Schulsozialarbeit und Schulen, Unternehmen aus Pinneberg und sogar bishin zu Politik habe ich mit vielen Menschen ausgetauscht.. Überall hatten diese wundervollen Personen ein offenes Ohr für mich, fanden das Projekt spitze und haben mir Mut und Tipps gegeben.

Rückschläge waren auch dabei

Da ich keine Instagram-Heile-Welt verbreiten möchte, sondern auch die herausfordernden Seiten mit euch teilen möchte, ist es mir wichtig, auch von den Rückschlägen zu erzählen.

Rückschläge Jedes Kind ist wertvoll
Rückschläge gehören dazu

Denn auch bei meinem Vorhaben schlug Corona voll quer: So gestaltete sich bspw. die Suche nach eine:r Steuerberater:in extrem schwierig wenn nicht sogar nahezu unmöglich. Pandemie-bedingt sind alle Steuerberater:innen ausgebucht. Das „Tolle“ daran: Ohne Steuerberater:in ist  die Realisierung eines Unternehmens nicht möglich. 

Außerdem war es Corona-bedingt  zeitweise nicht möglich mich mit wichtigen Netzwerk-Partner:innen zu treffen: Sei es, dass man erkrankte oder aber wieder Lockdown-Zeiten zu Schul- und Kita-Schließungen führten. Auch hier hieß es dann Geduld bewahren und auf den Frühling hoffen.

Jetzt kommt eine Pause

Doch die Rückschläge ließen mich nicht aufgeben – im Gegenteil. Ich habe mich dann auf die Dinge konzentriert, die ich auch ohne persönliches Treffen oder Steuerberater:in machen kann. So ist bspw. die Satzung entstanden. Und diese Satzung wurde bereits durch Finanzamt freigegeben!

Wie bei jedem Menschen habe ich neben dem Projekt aber auch ein Privatleben. Dieses hat aus für mich wesentlichen Gründen Vorrang. 

Was bedeutet das für das Projekt?

Das Projekt bleibt weiterhin bestehen. Das Mentor:innenprogramm werde ich weiterhin voranbringen – ich lege nur eine Pause ein. 

Im Hintergrund werde ich von Zeit zu Zeit einige administrativen Dinge vorantreiben, die für das Projekt enorm wichtig sind. 

Ich werde jedoch keine Tandems (also die Kombination aus Mentor:in und Kind) vermitteln. Auch werde ich keine weiteren Kinder / Ehrenamtlichen akquirieren. Mir ist es wichtig, dass sowohl die Kinder als auch die Ehrenamtlichen gut betreut werden – vom Anfang bis zum Schluss. Da ich die gute Betreuung nicht gewährleisten kann, während ich eine Pause mache, würde die Qualität und schlimmstenfalls die Kinder enorm drunter leiden. Das möchte ich nicht. Hinter „Jedes Kind ist wertvoll“ steht auch die Wertschätzung des Kindes, der Zeit der Ehrenamtlichen und vieles mehr. Deswegen möchte ich erst weitermachen, wenn auch ich wieder die Möglichkeit einer guten Betreuung des Tandems habe.

Was tun, wenn ihr ein Kind kennt, welches dringend ein:e Mentor:in benötigt?

Solltet ihr Kinder in eurem Umfeld haben, die ggf. dringend ein:e Mentor:in benötigen habe ich folgende Tipps:

  • Schaut mal auf der Website von Mentor.Ring Hamburg. Hier gibt es einen Wegweiser zu vielen Mentor:innenprogrammen aus Hamburg, die ggf. auch Ehrenamtliche aus/für Pinneberg haben. Ich selbst bin mit meinem Projekt auch Mitglied beim Mentor.Ring und habe mich immer sehr gut aufgehoben und betreut gefühlt. Der Verband achtet auf die Qualität bei den Mentoring-Projekten.
  • Das Projekt von der Brücke Elmshorn „Patenschaftsprojekt Regenbogen“ kümmert sich um die Vermittlung von Pat:innen an Kinder, deren Eltern psychisch erkrankt sind. Hier könnt ihr ebenfalls bei Frau Natalia Klat nachfragen, ob sie euch weiterhelfen kann (die Kontaktdaten findet ihr auf der Website).

Ich sage danke für euer Vertrauen und ich freue mich demnächst wieder durchzustarten!

Eure Asmira 

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Mentor:innenprogramm

Resilienz bei benachteiligten Kindern fördern

Resilienz ist für uns alle wichtig, um mit Stresssituationen gesund umgehen zu können. Deswegen ist es umso wichtiger diese Widerstandskraft früh aufzubauen. Was Resilienz ist und wie das Mentor:innenprogramm benachteiligten Kindern bei der Entwicklung von Resilienz helfen kann, erfahrt ihr hier.

Was ist Resilienz?

Resilienz ist die psychische Widerstandskraft eines Menschen – also das Vermögen mit Stress(situationen) und Krisen gesund umgehen zu können. 
Jeder kennt Stress und Krisen im Leben. Je nachdem wie stark die Resilienz ausgeprägt ist, schaffen es manche Menschen gesünder Krisen zu überstehen und aus denen zu wachsen als andere. Kennt ihr diese Steh-Auf-Männchen/-Frauen? Die scheint einfach nichts umzuhauen. Und  bei anderen Menschen widerum scheint eine Krise ihnen die Füße unter dem Boden wegzureißen und sie können sich kaum / gar nicht vom Schock erholen.

Wichtig ist hier anzumerken, dass die Menschen aus dem ersten Beispiel auch Schmerz, Wut, Trauer und viele weitere Gefühlszustände durchleben. Doch diese Menschen schaffen es durch Tools, die sie sich über die Jahre bewusst oder unbewusst angeeignet haben, wieder auf die Beine. Den Menschen aus dem letzten Beispiel fehlen diese Tools schlichtweg oder sie sind weniger ausgeprägt. Das kann dazu führen, dass es diesen Menschen sehr lange sehr schlecht geht oder sie kaum aus der Krise wieder rausschaffen, andauernd gestresst sind uvm.

Was hat Resilienz mit Kindern zu tun?

Resilienz entsteht nicht von heute auf morgen. Als Erwachsene ist es durchaus erlernbar / ausbaubar. Noch besser ist es jedoch, wenn bereits Kinder Resilienz aufbauen können und hier gefördert werden. 

Hierfür braucht es kein großes Hexenwerk. Stichworte sind der Selbstwert des Kindes und auch die Selbstwirksamkeit. Wenn diese gestärkt werden, hat das Kind die Möglichkeit seine/ihre eigene Resilienz auf- bzw. weiter auszubauen.

Kindern Chancen geben Jedes Kind ist wertvoll
Eine Bezugsperson ist wichtig, damit das Kind Resilienz aufbauen kann

So ist es wichtig, dass Kinder einen Freundeskreis haben oder sich (zu einer Gruppe) zugehörig fühlen. Vor allem ist es wichtig, dass das Kind eine stabile Betreuungsperson hat, welches das Kind durch die frühe Kindheit begleitet (vgl. Becker-Stoll: Einführung in die Entwicklungs- und Sozialisationstheorien, 2009). Resiliente Kinder schaffen es trotz widriger Umstände mithilfe zumindest einer unterstützenden Person Vertrauen und Autonomie zu entwickeln.

Warum ist Resilienz für benachteiligte Kinder wichtig?

Benachteiligte Kinder sind sog. Risikofaktoren ausgesetzt: Armut, geringes Bildungsniveau oder auch psychische Erkrankungen der Eltern sind als einige der Risikofaktoren zu nennen. Diese erschweren es Kindern Resilienz aufzubauen. 

Bildungsbenachteiligte Kinder sind somit nicht nur erschwerten Lebensumständen ausgesetzt sondern haben es darüber hinaus schwerer, die so wichtige Resilienz aufzubauen.

es ist ein Kind zu sehen, welches mit geschlossenen Augen fröhlich in den Himmel guckt
Selbstwirksamkeit und Selbstwert stärken hilft benachteiligten Kindern beim Aufbau der Resilienz

Deswegen ist es wichtig, dass die benachteiligten Kinder im Bezug auf die Resilienz gefördert werden. Dabei sollte ein verstärktes Augenmerk auf den Selbstwert und die Selbstwirksamkeit der Kinder gelegt werden. Einige Beispiele sind:

  • Fähigkeiten, Interessen und Kompetenzen bei den Kindern erkennen und fördern
  • Förderung der Selbstwirksamkeit durch Aufgaben, die das Kind in seiner/ihrer Entwicklungsstufe gut lösen kann. Auch hilft es über die Misserfolge gemeinsam mit dem Kind zu sprechen.
  • Förderung einer emotional-stabilen Beziehung mit einer Bezugsperson: Eine Beziehung auf Basis von Wertschätzung, Vertrauen und Unterstützung

Möchtest du tiefer zum Thema Resilienz und Kinder einsteigen, kann ich dir das Buch „Resilienz im Kita-Alltag“ von Maike Rönnau-Böse und Klaus Fröhlich-Gildhoff empfehlen (Werbung unbezahlt).

Wie hilft das Mentor:inennprogramm von Jedes Kind ist wertvoll benachteiligten Kindern bei der Resilienz?

Das Mentor:innenprogramm von Jedes Kind ist wertvoll konzentriert sich auf die Arbeit mit bildungsbenachteiligten Kindern. In der 1:1-Betreuung von der/dem Mentor:in zum Kind, ermöglicht es den Aufbau einer auf Vertrauen und Wertschätzung basierenden Beziehung. Außerdem kann der/die Mentor:in die Bezugsperson im Leben des Kindes sein, welche dem Kind eine emotional-stabile Beziehung ermöglicht. Das Kind erhält eine stabile Bezugsperson, welche das Kind durch die Kindheit begleitet.

Mentorinnenprogramm für Kinder Jedes Kind ist wertvoll
Mentor:innenprogramm für benachteiligte Kinder

Darüber hinaus konzentriert sich der/die Mentor:in immer auf die Stärken und Potenziale des Kindes. Er/sie nimmt die Heterogenität des Kindes im Sinne der Inklusion als Gewinn wahr. In den gemeinsamen Stunden, die der/die Mentor:in mit dem Kind verbringt, werden genau die Kompetenzen, Fähigkeiten und Interessen der benachteiligten Kinder erarbeitet und gefördert. Unter anderem ein Ziel des Mentor:innenprogramms ist es, benachteiligten Kindern dabei zu helfen trotz ihrer herausfordernden Umstände mithilfe einer unterstützenden Person Resilienz aufzubauen.

Hier kannst du mehr über das Mentor:innenprogramm für benachteiligte Kinder erfahren.