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Meine Visionen Schule neu denken

Was wäre eine Schule…

Was wäre eine Schule, bei der ich mich nicht frage, ob ich normal bin oder anders, weil einfach alle gleich wertvoll sind. Was wäre eine Schule, zu der jedes Kind gerne hingeht, weil die eigenen Bedürfnisse vollumfänglich bedient werden. Was wäre eine Schule, die ich gerne besuche, weil es keinen Druck, keinen Stress, keine zerstörerischen Vergleiche zwischen den Schüler:innen gibt.

Was wäre eine Schule, zu der auch Lehrer:innen gerne gehen, weil sie die Schüler:innen nicht motivieren müssen. Weil sie nicht irgendwelchen Stoff auf Teufel komm raus durchziehen müssen, den niemanden interessiert.

Was wäre, wenn es nicht darum geht, dass die Kinder in „unsere Fußstampfen“ treten, sondern eigene, neue Wege gehen, die wir uns heute gar nicht ausmalen können? Was wäre eine Schule, in der Dinge entstehen, von denen wir heutzutage nie geträumt hätten?

Asmira, Projektinitiatorin Jedes Kind ist wertvoll

Was wäre eine Schule, in der die Schüler:innen selber den Lehrplan bestimmen dürfen – undzwar individuell. Was wäre eine Schule, in der Lehrer:innen von den Schüler:innen etwas lernen. Was wäre eine Schule, in der jedes Kind so angenommen wird und wertgeschätzt wird, wie es ist. Und das nicht nur von einzelnen Lehrer:innen sondern von allen.

Was wäre eine Schule, in der auch die Reinigungskräfte, Hausmeister:innen, Busfahrer:innen,… mitwirken dürften. Was wäre eine Schule, in der „anders“ gleichbedeutend mit „normal“ ist. 

In dieser Illustration sitzen diverse Kinder an einem Tisch und haben eine "geheime Mission" zu erfüllen.
Kinder verbessern unsere Welt (Bild von Clker-Free-Vector-Images auf Pixabay)

Liebe Eltern: Was wäre eine Schule, in der es nicht darum geht „meinem Kind die beste Bildung zu ermöglichen“, sondern darum, was das Kind eigentlich wirklich möchte. Was wäre, wenn es nicht darum geht, dass die Kinder in „unsere Fußstampfen“ treten, sondern eigene, neue Wege gehen, die wir uns heute gar nicht ausmalen können? Was wäre eine Schule, in der Dinge entstehen, von denen wir heutzutage nie geträumt hätten? Was wäre eine Welt, in der wir Erwachsenen anfangen, die Kinder nachzumachen, weil das, was sie herausfinden, einfach unfassbar wundervoll ist?

Wir haben das Glück, dass wir „Schule“ neu bestimmen dürfen. Warum tun wir das nicht?

Wir haben das Glück, dass wir schon sehr lange keinen Krieg mehr direkt vor der Haustür haben. Die Menschen in Deutschland müssen nicht mehr „überleben“, sie müssen nicht mehr „funktionieren“. Warum tun wir dann v.a. im Bildungssystem so?

Warum müssen wir die Kinder immernoch in Schemata pressen, die mal vorgesehen waren, damit das System der Nachkriegszeit zum Wiederaufbau funktioniert? Es ist alles um uns herum aufgebaut. Dafür mussten unsere Großeltern und auch Eltern viel opfern, damit wir heutzutage endlich die Wahl haben. Uns endlich so entfalten können, wie es uns selber gut tut. Warum nutzen wir das nicht?

Auf der Illustrationist ein Mädchen zu sehen, welches das Laternenlicht zum Schaukeln nutzt.
Kinder machen unvorstellbares möglich (Bild von Piyapong Saydaung auf Pixabay)

Warum tun wir immernoch so, als wäre es wichtig, dass jedes Kind Integralrechnung können muss? Warum tun wir immernoch so, als wären Kafkas Werke für alle Kinder überlebenswichtig? Warum haben wir immernoch die Spaltung in „du bist sehr gut, du bist befriedigend, du bist mangelhaft“? Warum haben wir immernoch die gesellschaftliche Spaltung in: Du hast einen Migrationsgrund, du hast eine Behinderung, du hast kein Geld und du kommst aus einer deutschen Mittelschicht?

Ich habe eine Vision von einer Schule, in der jedes Kind seine/ihre individuellen Bedürfnisse erfüllen kann, in der sich Lehrer:innen, Reinigungskräfte, Hilfskräfte, Hausmeiter:innen etc. wertgeschätzt fühlen und jeden Tag gerne zur Arbeit kommen. In der kein Kind motiviert werden muss, weil es genau das tut, was es von sich aus gerne tut. In der jedes Kind willkommen und wertvoll ist undzwar genauso, wie es ist.